NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch im US-Handel nach seinem Rutsch unter 1,12 US-Dollar leicht erholt. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1202 Dollar gehandelt. Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung nach dem jüngsten Kursanstieg. Am Dienstag war der Eurokurs bis auf 1,1276 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1222 (Dienstag: 1,1255) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8911 (0,8885) Euro.

Zur Wochenmitte galt der Fokus den Inflationszahlen. In der Euroregion schwächte sich der Preisauftrieb im Juni zwar im Vergleich zum Mai spürbar ab, doch letztlich wurden mit den Daten nur die Erstschätzungen bestätigt. Dass die Europäische Zentralbank weiter wachsam bleiben muss, zeigten die Detaildaten: Im Gegensatz zur Gesamtinflation stieg die besonders wichtige Kernteuerung wieder - und das sogar deutlicher, als in der Erstschätzung ermittelt worden war. Die Kerninflation klammert schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie aus.

Vor diesem Hintergrund wird von der EZB auf der Ratssitzung in der kommenden Woche eine abermalige Zinsanhebung erwartet. Unklar ist jedoch, ob die Leitzinsen in der drauflegenden Sitzung im September erneut angehoben werden. Immerhin hatte sich am Dienstag der eigentlich für seine besonders straffe geldpolitische Haltung bekannte niederländische Notenbankchef Klaas Knot erstaunlich vorsichtig geäußert. Seiner Meinung nach ist eine Zinsanhebung nach Juli "allenfalls eine Möglichkeit"./ck/he