NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag im US-Handel auf Berg- und Talfahrt gegangen. Nachdem er mit der Bekanntgabe der US-Einzelhandelsumsätze bei 1,1276 US-Dollar den höchsten Stand seit Februar 2022 erreichte, ging es deutlich abwärts. Zuletzt setzte eine kleine Erholung ein und der Euro wurde mit 1,1228 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag (MESZ) in Frankfurt auf 1,1255 (Montag: 1,1230) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8885 (0,8905) Euro.

Die Einzelhandelsdaten aus den USA hatten nur auf den ersten Blick enttäuscht und belasteten daher den Euro letztlich. Die Branche steigerte die Umsätze im Juni zwar nur leicht und damit nicht so deutlich wie von Experten erhofft, allerdings wurde die Umsatzentwicklung im Vormonat zugleich nach oben revidiert. Alles in allem ändern laut Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda allerdings weder diese Daten noch die anderen an diesem Dienstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten etwas an der Situation der Verbraucher oder der Wirtschaft. Am Markt werde längst allgemein mit noch einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed in der nächsten Woche gerechnet. Danach dürfte es dann wahrscheinlich keine weitere mehr geben.

Aktuelle Äußerungen des niederländischen Notenbankchefs und EZB-Ratsmitglieds Klaas Knot drückten ebenfalls auf die Gemeinschaftswährung, denn sie setzen ein Fragezeichen dahinter, ob die EZB ihre Zinsen nach dem Sommer weiter anheben wird. Mit Blick auf künftige Zinsanhebungen sagte Knot dem Sender Bloomberg TV: "Für Juli halte ich es für eine Notwendigkeit - für alles darüber hinaus wäre es höchstens eine Möglichkeit, aber keineswegs eine Gewissheit."/ck/he