NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag im weiteren US-Handelsverlauf kaum mehr bewegt. Rund eine Stunde vor dem Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0791 US-Dollar. Zur Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise war es nur kurzzeitig kräftig nach oben und unten gegangen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs schließlich auf 1,0804 (Montag: 1,0757) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9255 (0,9296) Euro.

Wie erwartet schwächte sich der Preisauftrieb in den USA leicht ab. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum November 2022 um 3,1 Prozent, nach plus 3,2 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten mit diesem Rückgang im Schnitt gerechnet.

An diesem Mittwoch nun rückt die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinspolitik in den Blick. Vor Weihnachten wird mit stabilen Leitzinsen gerechnet. Im kommenden Jahr jedoch erwarten Experten Leitzinssenkungen.

Auch wenn die Kerninflationsrate weiter über dem Ziel der Fed liege, "bewegt sie sich im Großen und Ganzen in die von der Fed gewünschte Richtung", kommentierten die Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. Die Markterwartungen baldiger Zinssenkungen dürften der Fed jedoch zu weit gehen. Es sollte daher damit gerechnet werden, dass Fed-Chef Powell versuchen werde, die Zinssenkungsspekulationen zu dämpfen.

Zeitweise hatte der Euro am Vormittag Unterstützung erhalten durch positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus Deutschland. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hellten sich im Dezember den fünften Monat in Folge auf. "Trotz der aktuellen Haushaltskrise sind die Lageeinschätzung und die Konjunkturerwartungen für Deutschland erneut leicht gestiegen", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Dazu beigetragen habe die Tatsache, dass sich der Anteil der Befragten, die von der EZB mittelfristig Zinssenkungen erwarten, verdoppelt habe./ck/men