FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich zu Wochenbeginn knapp über der Marke von 1,06 US-Dollar gehalten. Am Montagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0605 Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Zwischenzeitliche Gewinne konnte der Euro nicht halten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0619 Dollar festgesetzt.

Solide Konjunkturdaten aus Deutschland gaben dem Euro zeitweise Rückenwind. Das Ifo-Geschäftsklima - Deutschlands wichtigstes Wirtschaftsbarometer - stieg im Dezember den dritten Monat in Folge. In den betrachteten Sektoren hellte sich die Stimmung jeweils auf, lediglich am Bau trübte sich das Klima ein. Die allgemein bessere Stimmung weckt Hoffnungen, dass die wirtschaftliche Abschwächung infolge des Ukraine-Kriegs nicht ganz so drastisch ausfallen wird wie ursprünglich befürchtet.

Hochrangige EZB-Vertreter bestätigten unterdessen ihren Willen, das Zinserhöhungstempo im Währungsraum hoch zu halten. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sagte in Madrid: "Wir müssen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Zinssätze in einem ähnlichen Tempo wie bei der letzten Erhöhung um 50 Basispunkte zu erhöhen." Ähnliche Bemerkungen kamen von den nationalen Notenbankchefs Litauens und der Slowakei, Gediminas Simkus und Peter Kazimir.

Die EZB-Währungshüter hatten am vergangenen Donnerstag viele Fachleute und Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, als Präsidentin Christine Lagarde zusätzliche und deutliche Zinsanhebungen ankündigte. Experten hatten eher damit gerechnet, dass die EZB ihren Kampf gegen die hohe Teuerung im kommenden Jahr zunächst verlangsamen und dann ganz einstellen werde. Danach schaut es momentan nicht aus/bgf/jsl/mis