FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Kursverluste vom Vortag ausgeweitet. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0835 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit gut zwei Wochen. Gegen Mittag notierte der Kurs etwas höher. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag noch deutlich höher auf 1,0938 Dollar festgesetzt.

Am Devisenmarkt setzte sich die Dollar-Stärke der vergangen Tage fort. Zuletzt hatten überraschend robuste Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed verstärkt und der amerikanischen Währung Auftrieb verliehen. Zudem hatte Fed-Chef Jerome Powell im Verlauf der Woche weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen.

Am Vormittag zeigten neue Inflationsdaten aus dem Euroraum einen abnehmenden Preisauftrieb. Allerdings gilt dies nur für die Gesamtinflation. Die Kernteuerung ohne Energie und Nahrungsmittel stieg wieder leicht an, nachdem sie in den beiden Vormonaten zurückgegangen war. Die Inflationszahlen änderten wenig am geldpolitischen Kurs der EZB, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. Die EZB hat für ihre nächste Sitzung im Juli bereits eine weitere Zinsanhebung in Aussicht gestellt.

Auch am Nachmittag dürften Preisdaten das größte Interesse auf sich ziehen. In den USA wird das von der Zentralbank bevorzugte Inflationsmaß PCE erwartet. Außerdem veröffentlicht die Uni Michigan ihr Konsumklima, das auch neue Informationen zu den Inflationserwartungen der privaten Haushalte beinhaltet./bgf/jsl/stk