FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat zu Wochenbeginn einen Großteil seiner Tagesgewinne bis zum Mittag eingebüßt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Montagmittag noch 1,0667 US-Dollar und damit lediglich etwas mehr als vor dem Wochenende. Im frühen Handel war der Eurokurs bis auf 1,0737 Dollar gestiegen und hatte damit den höchsten Stand seit etwa einem Monat erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0586 Dollar festgesetzt.

Der US-Dollar stand gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Auslöser sind fallende Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed wegen der Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor. Die große US-Bank Goldman Sachs rechnet nun nicht mehr mit einer weiteren Zinsanhebung für die nächste Fed-Sitzung in gut einer Woche.

Am Wochenende hatten zudem Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

Angesichts der Turbulenzen rund um die Bank SVB dürften Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 und die damalige Finanzmarkt-Nahtod-Erfahrung wach werden, schrieb Devisen-Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Doch sei die Welt heute eine andere als damals: "Politik, Zentralbanken und Finanzmarktteilnehmer haben gelernt. Insbesondere existieren heute Instrumente zur Eindämmung solcher Krisen." Die hätten 2008 und danach erst geschaffen werden müssen. Und weil sie damals nicht existierten, seien die Ansteckungseffekte damals höher gewesen als sie es heute sein dürften.

An den Finanzmärkten beruhigte sich die Lage alles in allem aber nur kurz. Die Börsen sackten angesichts der anhaltenden Unruhe im US-Bankensektor weiter ab. Damit stieg zuletzt wieder die Nachfrage nach dem Dollar, der als Stabilitätsanker in turbulenten Zeiten gilt./la/jsl/mis