FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag bis zum Mittag etwas nachgegeben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0580 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0616 Dollar festgesetzt.

Wachstumszahlen aus Deutschland enttäuschten am Morgen. So ist die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2022 um 0,4 Prozent geschrumpft und damit doppelt so stark wie bisher bekannt. "Die Reallöhne schrumpfen, die privaten Haushalte sind weiterhin zum Sparen genötigt", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Und auch die Bauwirtschaft wird vorerst nicht auf bessere Zeiten setzen können. "Die deutsche Wirtschaft wird auch im ersten Quartal im Rückwärtsgang bleiben", erklärte Gitzel.

Der japanische Yen tendierte unterdessen besonders schwach. Marktteilnehmer verwiesen auf Äußerungen des designierten Notenbankchefs Kazuo Ueda während einer Parlamentsanhörung. Der baldige Nachfolger des langjährigen Zentralbankchefs Haruhiko Kuroda signalisierte Kontinuität, also eine Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik. Erst wenn klarer sei, wohin sich die Inflation bewege, seien Änderungen denkbar. Allerdings werde es wohl noch einige Zeit dauern, bis das Inflationsziel von zwei Prozent nachhaltig erreicht sei.

Am Nachmittag dürften vor allem Konjunkturdaten aus den USA von Interesse sein. Veröffentlicht wird etwa das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß PCE. Zudem werden Zahlen zu den Konsumausgaben, zur Verbraucherstimmung und vom Immobilienmarkt erwartet. Auch wollen sich einige hochrangige Vertreter aus der US-Zentralbank Fed zu Wort melden./bgf/jkr/ngu