NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach seiner Erholung von einem erneuten Tief seit März wieder etwas geschwächelt. In New York kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0649 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0647 (Donnerstag: 1,0635) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9392 (0,9402) Euro gekostet.

Konjunkturdaten aus dem Euroraum hielten immerhin die Hoffnung aufrecht, dass die EZB-Zinsanhebung Mitte September tatsächlich das Ende ihres Zinserhöhungszyklus bedeuten könnte. Die Unternehmensstimmung hellte sich im September zwar leicht auf, wogegen Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor blieben aber unter der wichtigen Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt.

"Allzu viel kann vom zweiten Halbjahr in der Eurozone nicht erwartet werden", betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es muss davon ausgegangen werden, dass die Währungsunion als gesamtes in eine Rezession rutscht." Ähnlich äußerte sich Experte Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. Er geht davon aus, dass die Wirtschaft der Eurozone bereits im Sommerquartal geschrumpft ist.

Nur zwischenzeitlich Auftrieb bekam der Euro von den S&P-Einkaufsmanagerindizes für die USA. Sie signalisierten für den US-Dienstleistungssektor nur ein minimales Wachstum, während der Industrie ein Rückgang droht. Damit lieferten sie keine Argumente für die mögliche weitere Zinserhöhung, welche die US-Notenbank Fed bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch in den Raum gestellt hatte./gl/jha/