FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag unter Druck geraten. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0950 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0981 Dollar festgesetzt.

Der Euro wurde von mehreren Seiten unter Druck gesetzt. Schwache Konjunkturdaten prägten das Bild: Die Industriestimmung im Euroraum sank auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Geld- und Kreditdaten der EZB fielen ebenfalls schwach aus. Zudem ergab eine regelmäßige Umfrage der EZB unter Banken, dass die Institute ihre Kreditvergabestandards im ersten Quartal weiter eingeschränkt haben.

Neue Inflationszahlen aus dem Währungsraum fielen durchwachsen aus. Während die Gesamtinflation im April leicht anstieg, ging die Kernteuerung ohne volatile Preiskomponenten leicht zurück. Für die Ratssitzung der EZB an diesem Donnerstag rechnen Fachleute fest mit einer weiteren Zinsanhebung. Lediglich das Ausmaß gilt als ungewiss.

Mit deutlichen Kursgewinnen reagierte der australische Dollar auf eine Zinserhöhung durch die Notenbank des Landes. Die Zentralbank hob den Leitzins überraschend um 0,25 Prozentpunkte auf 3,85 Prozent an. Am Markt war ein unveränderter Zins erwartet worden. Notenbankchef Philip Lowe stellte zudem weitere Anhebungen in Aussicht. Wie die EZB stemmt sich die Zentralbank Australiens gegen die hohe Inflation./bgf/jkr/stk