FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag vorübergehende Kursaufschläge weitgehend wieder abgegeben. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0844 US-Dollar gehandelt. Der Euro kostete damit ein wenig mehr als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0848 Dollar fest gesetzt.

Der Euro war am Vormittag noch bis auf 1,0858 Dollar gestiegen. Nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland gab er jedoch wieder nach. Die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben sich weiter verschlechtert. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Juli den dritten Monat in Folge gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg erwartet.

"Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten", kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. "Ohne eine Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase." Zudem würde bei den privaten Haushalten die Kaufzurückhaltung weiter dominieren.

Auch in Frankreich trübte sich das Geschäftsklima im Juli deutlich ein. Der von der Statistikbehörde Insee erhobene Indikator sank auf den tiefsten Stand seit Februar 2021. Das Geschäftsklima ist damit so niedrig wie seit der Corona-Krise nicht mehr. Die Auswirkungen der Daten hielten sich jedoch in Grenzen. Bereits am Dienstag hatten die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche signalisiert./jsl/jkr/mis