NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag von Inflationsdaten aus den USA etwas belastet worden. Nach einem Rutsch bis auf 1,0902 US-Dollar konnte die Gemeinschaftswährung aber wieder ein wenig Boden gut machen. Im New Yorker Handel wurden zuletzt 1,0920 Dollar für einen Euro bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0916 (Montag: 1,0926) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9160 (0,9152) Euro gekostet.

Die US-Verbraucherpreise für den Februar belegten eine überraschende Beschleunigung des Preisauftriebs. Analysten hatten hingegen eine im Vergleich zum Vormonat unveränderte Inflationsrate erwartet. Dagegen ging die Kerninflationsrate zurück - wenn auch nicht so deutlich wie prognostiziert.

Die Kerninflationsrate ist für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed besonders wichtig. Denn sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden.

An den Finanzmärkten werden für dieses Jahr überwiegend Zinssenkungen ab Juni erwartet. Vertreter der Fed haben die Erwartungen zuletzt gedämpft. Man wolle zunächst die weitere Inflationsentwicklung abwarten. Eine erste Zinssenkung vor der Jahresmitte "dürfte nun endgültig vom Tisch sein", schrieb Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Am Markt gehen viele Anleger aber nach wie vor davon aus, dass im Juni die lang ersehnte Wende in der Geldpolitik kommt. Niedrigere Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität einer Währung als Anlage./gl/jha/