FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag nach Hinweisen auf weiter steigende Zinsen in den USA durch US-Notenbankchef Jerome Powell stark unter Druck geraten. Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung unter 1,06 US-Dollar auf ein Tagestief bei 1,0586 Dollar. Am Morgen war der Euro noch knapp unter 1,07 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0665 (Montag: 1,0646) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9377 (0,9393) Euro.

Am Nachmittag sorgten Aussagen des US-Notenbankpräsidenten für deutliche Kursgewinne beim Dollar, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Powell hatte bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats auf die Möglichkeit eines höheren Tempos bei den Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation hingewiesen.

Zuletzt hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins Anfang Februar nur noch mit einem kleinen Schritt um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Durch die leichte Zinserhöhung soll die konjunkturelle Entwicklung nicht zu stark belastet werden. Allerdings verwies Notenbankchef Powell in seiner Rede vor dem Bankenausschuss auf jüngste Konjunkturdaten, die unerwartet stark ausgefallen waren. Dies bedeute, dass die Zinsen möglicherweise stärker angehoben werden müssen als bisher gedacht. Die Aussicht auf weitere steigende Zinsen sorgt für einen steigenden Dollarkurs.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88968 (0,88630) britische Pfund, 145,21 (144,64) japanische Yen und 0,9959 (0,9947) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1853 Dollar gehandelt. Das waren rund drei Dollar weniger als am Freitag./jkr/jsl/he