FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat seine Vortagsgewinne weitestgehend wieder abgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel bis zum Mittwochnachmittag auf 0,9845 US-Dollar. In der Nacht zum Mittwoch war der Euro noch fast bis auf die Parität zum Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9915 (Dienstag: 0,9891) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0085 (1,0110) Euro.

An den beiden Vortagen hatte noch die Hoffnung auf möglicherweise weniger rasche Leitzinserhöhungen in den USA die Stimmung verbessert und den Euro gestützt. Laut Händler muss sich jedoch erst wirklich zeigen, dass die Inflation nachhaltig zurückgeht, damit solche Hoffnungen bestätigt werden könnten.

So ist die Stimmung im US-Dienstleistungssektor trotz einer leichten Eintrübung robust geblieben. Der Einkaufsmanagerindex ISM für den Sektor deutet auf ein anhaltend starkes Wachstum hin. "Vor diesem Hintergrund bleibt die Wirtschaft trotz der hohen Preissteigerungen im Wachstumsmodus", kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Zwar nehmen die Risiken zu, dennoch gibt es für die US-Notenbank vorerst keinen Grund, vom geplanten Zinserhöhungspfad abzuweichen."

Der polnische Zloty ist unterdessen zu Euro und Dollar unter Druck geraten. Die polnische Notenbank hat ihren Leitzins überraschend nicht weiter angehoben. Die Jahresinflationsrate war im September mit 17,2 Prozent auf den höchsten Stand seit 26 Jahren gestiegen. Dies hatte die Erwartung auf weitere Zinserhöhungen verstärkt. Offenbar ist die schwächelnde Wirtschaft stärker in den Fokus gerückt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87340 (0,87273) britische Pfund, 143,18 (143,30) japanische Yen und 0,9756 (0,9767) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1718 Dollar gehandelt. Das waren knapp 19 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he