FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag wieder unter die Marke von 1,09 US-Dollar gefallen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0875 Dollar und damit einen halben Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0886 Dollar festgesetzt.

Inflationszahlen aus der Eurozone fielen durchwachsen aus. Die Gesamtteuerung verharrte mit 5,3 Prozent auf dem Niveau des Vormonats, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Allerdings ging die von der EZB besonders beachtete Kerninflation zurück. Fachleute waren sich nicht einig, was die Auswirkungen der Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB angeht.

EZB-Direktorin Isabel Schnabel verwies in einer Rede auf den datenabhängigen Ansatz der Notenbank. Dieser erschwere es, vorab einen Zinsgipfel oder dessen Dauer festzulegen, sagte Schnabel am Donnerstag. Die Äußerungen sind für ihre Verhältnisse recht zurückhaltend. Sie könnten den Euro zusammen mit der rückläufigen Kernrate belastet haben.

Die nächste Zinssitzung der EZB steht Mitte September an. Ob die Notenbank ihren Inflationskampf mit einer weiteren Zinsanhebung fortsetzt oder abwartet, ist auch nach den Preisdaten ungewiss. Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde ließ den Kurs bis zuletzt offen.

In den USA werden am Nachmittag ebenfalls Teuerungsdaten erwartet. Veröffentlicht wird der von der US-Zentralbank Fed besonders beäugte Preisindex PCE. An den Märkten wird aktuell darauf spekuliert, dass sich die Fed dem Ende ihres geldpolitischen Straffungskurses nähern könnte./bgf/jsl