FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zu Wochenbeginn von schwachen Konjunkturdaten unter Druck gesetzt worden und unter die Marke von 1,11 US-Dollar gefallen. Am Montagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1080 Dollar und damit mehr als einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,1123 Dollar festgesetzt.

Die Einkaufsmanagerindizes, eine Unternehmensumfrage, sendete neuerliche Abschwungsignale. Die von S&P Global erhobene Kennzahl sank im Juli auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Die Wachstumsgrenze von 50 Punkten wird mittlerweile klar unterschritten. Bankökonomen interpretierten die Zahlen ernüchtert: "Die Rezession kommt näher", heißt es in einem Kommentar des Commerzbank-Experten Christoph Weil. "Die konjunkturellen Aussichten trüben sich weiter ein", warnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank.

Fraglich ist, wie sich die Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB auswirkt. Als nahezu sicher gilt, dass ihr Leitzins in dieser Woche weiter steigt. Am Donnerstag trifft der EZB-Rat seine Entscheidungen. Der anschließende Kurs ist aber ungewiss. Nach Einschätzung von Commerzbank-Fachmann Weil sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach Juli weiter erhöht.

Neben der EZB trifft am Mittwoch der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank Fed seine Zinsentscheidung. Es wird ebenfalls eine weitere Anhebung erwartet. Dagegen dürfte die japanische Notenbank am Freitag an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten./bgf/jsl/jha/