NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag im US-Handel noch etwas weiter nachgegeben und ist unter die Marke von 1,09 US-Dollar gefallen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0896 Dollar. Am Morgen hatte sie noch knapp über 1,10 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0946 (Donnerstag: 1,0919) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9135 (0,9158) Euro.

Verantwortlich für die Kursabschläge war eine Erholung des US-Dollar nach Aussagen aus der US-Notenbank Fed. Der Präsident der regionalen Notenbank von New York, John Williams, dämpfte die Erwartungen am Markt über bald sinkende Zinsen. "Wir reden derzeit nicht wirklich über Zinssenkungen", sagte Williams dem US-Fernsehsender CNBC. Es sei "verfrüht", über eine Zinssenkung im März nachzudenken.

Am Mittwochabend hatte die Fed ihre Leitzinsen stabil gehalten und für kommendes Jahr Zinssenkungen signalisiert. Neue Projektionen der Fed deuten auf Zinssenkungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte hin. Der Dollar gab daraufhin merklich nach. Sinkende Zinsen belasten tendenziell eine Währung. Laut Williams entsprach die Reaktion am Markt jedoch nicht den Projektionen der Fed.

Am Vormittag hatten bereits schwache Konjunkturdaten den Euro belastet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global gab überraschend nach. "Die Talfahrt der Eurozone hat sich im Dezember wieder beschleunigt", kommentierte S&P das Umfrageergebnis. Viele Analysten sehen die Eurozone bereits in einer Rezession, nachdem die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal leicht schrumpfte./ck/men