NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat im späteren US-Handel noch etwas weiter nachgegeben und erreichte bei 1,0632 US-Dollar den tiefsten Stand seit März. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0638 Dollar gehandelt. Die Talfahrt startete im Zuge der zehnten Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB). Den Referenzkurs hatte sie zuvor in Frankfurt auf 1,0730 (Mittwoch: 1,0733) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9319 (0,9317) Euro.

Im Fokus stand die EZB, die ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte anhob. Der derzeit besonders wichtige Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, erreicht mit 4,0 Prozent das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999. Die mit Spannung erwartete Entscheidung und die begleitenden Aussagen belasteten den Euro deutlich. Belastet haben dürfte den Euro, dass die EZB eine Pause ihres Straffungskurses andeutete.

In der Mitteilung der EZB hieß es dazu: "Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung ist der EZB-Rat der Auffassung, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das - wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zu einer zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird."

"Ob noch mehr geldpolitische Straffung notwendig ist, richtet sich danach, ob der Inflationsrückgang im kommenden Jahr anhält oder nicht", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Zinssenkungen werde es allerdings so schnell nicht geben./ck/jha/