FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag unter 1,06 US-Dollar gefallen. Bis zum Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0579 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit März. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise 1,0657 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0633 (Freitag: 1,0647) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9404 (0,9392) Euro.

Konjunktursorgen belasteten den Euro. Zum Wochenstart trübte sich das Ifo-Geschäftsklima - Deutschlands wichtigstes Wirtschaftsbarometer - zum fünften Mal in Folge ein, wenn auch nur leicht. "Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Unternehmensumfrage.

Bankvolkswirte bleiben skeptisch mit Blick auf die weitere Konjunkturentwicklung: "Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an", sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. "Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen." Im Winterhalbjahr war sie bereits rückläufig gewesen, im Frühjahr hatte sie stagniert.

Belastet wurde der Eurokurs auch durch den stärkeren Dollar. Die US-Währung erhielt Auftrieb durch die trübe Stimmung an den Aktienmärkten. Der Dollar gilt als eine Art Reservewährung, die im Falle schlechter Marktstimmung häufig verstärkt nachgefragt wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86965 (0,86795) britische Pfund, 158,08 (157,87) japanische Yen und 0,9676 (0,9650) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1916 Dollar gehandelt. Das waren rund 9 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he