FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch erneut nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0867 US-Dollar. Mit zeitweise 1,0852 Dollar war sie zuvor auf den tiefsten Stand seit knapp einem Monat gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0877 (Dienstag: 1,0882) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9193 (0,9189) Euro.

Der Euro wird seit einigen Tagen von einem stärkeren Dollar belastet. Die US-Währung profitiert von Zweifeln an raschen Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Am Dienstag hatte Fed-Direktor Christopher Waller zwar geldpolitische Lockerungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt, zugleich allerdings für ein vorsichtiges Vorgehen plädiert. Er gilt als Befürworter einer eher straffen Zinspolitik.

Gestützt wurde der Dollar auch durch robuste Konjunkturdaten aus den USA. So sind die Einzelhandelsumsätze im Dezember stärker als erwartet gestiegen. Auch die Industrieproduktion stieg leicht, während Experten eine Stagnation erwartet hatten. Zudem verbesserte sich im Januar ein Frühindikator für den Immobilienmarkt.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpfte unterdessen Erwartungen auf eine rasche Zinssenkung. Sie verwies auf ein gewisses Maß an Unsicherheit und einige Frühindikatoren, die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten. "Es hilft unserem Kampf gegen die Inflation nicht, wenn die Erwartung so groß ist, dass sie im Vergleich zu dem, was wahrscheinlich passieren wird, viel zu hoch ist", sagte Lagarde dem Fernsehsender Bloomberg. Eine erste Zinssenkung im Sommer sei aber wahrscheinlich. Die Aussagen von Lagarde stützten den Euro nur vorübergehend.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85818 (0,86078) britische Pfund, 160,65 (159,64) japanische Yen und 0,9406 (0,9361) Schweizer Franken fest.Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2011 Dollar gehandelt. Das waren rund 19 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jkr/he