NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag ein wenig von seinem Kursrutsch zur Wochenmitte erholt. Nach heftigen Kursschwankungen in Reaktion auf die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) kostete die Gemeinschaftswährung im New Handel zuletzt 1,0613 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0595 (Mittwoch: 1,0549) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9438 (0,9480) Euro gekostet.

Die Währungshüter der Eurozone hoben den Leitzins wie erwartet um 0,5 Prozentpunkte an - trotz der Unsicherheit im Bankensektor nach dem Kollaps mehrerer kleinerer US-Banken und Sorgen um die Schweizer Großbank Credit Suisse . Diese hat sich inzwischen aber milliardenschwere Kreditlinien der heimischen Notenbank gesichert. Zudem berichtete das "Wall Street Journal", mehrere große Banken in den Vereinigten Staaten könnten der unter Druck geratenen US-Bank First Republic mit Kapitalspritzen beispringen.

Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba verwies außerdem darauf, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Erhöhungen festgelegt habe. "Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren." Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets rechnen die Anleger trotz der weiter hohen Inflation in Zukunft sogar mit einer Zinspause./gl/jha/