NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch im US-Handel erstmals seit Beginn des Jahres wieder unter die Marke von 1,05 US-Dollar gerutscht. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,0508 Dollar etwas darüber. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0536 (Dienstag: 1,0605) Dollar festgesetzt, sodass der Dollar damit 0,9491 (0,9429) Euro gekostet hatte.

Belastet wurde der Euro durch die trüben Konjunkturaussichten für die Eurozone. Im Währungsraum sank die breit gefasste Geldmenge M3 im August stärker als erwartet. Die enger gefasste Geldmenge M1 schrumpft schon seit einiger Zeit. Sie ging aber noch stärker zurück als zuletzt. M1 gilt unter Ökonomen als verlässlicher Konjunkturindikator. Zudem schwächte sich das Wachstum der Kreditvergabe ab.

"Diese Entwicklung kann im Hinblick auf die Preisrisiken positiv bewertet werden, denn der monetäre Preisdruck lässt nach", schrieb Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dies sollte die EZB bei ihrer Geldpolitik berücksichtigen. Eine möglicherweise weniger strikte Geldpolitik belastet tendenziell eine Währung.

In den USA zeigte sich die Konjunktur hingegen zuletzt robuster als in der Eurozone. So stiegen die Auftragseingänge für langlebige Güter. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Die Daten sprechen dafür, dass die US-Notenbank ihre Zinsen doch noch einmal anheben könnte. Zumindest dürften sie für einen langen Zeitraum auf einem hohen Niveau verharren./jsl/jkr/he/ajx/he