FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag etwas von seinem tiefsten Stand seit Anfang Januar erholt. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Morgen noch bis auf 1,0533 US-Dollar zurückgefallen war, kostete sie am Mittag 1,0560 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0570 Dollar festgesetzt.

Etwas Unterstützung erhielt der Euro von den weiter steigenden Kapitalmarktzinsen. In Deutschland stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,58 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011. Ausschlaggebend sind Erwartungen auf weitere Zinsanhebungen durch die EZB. Allerdings bestehen ähnliche Erwartungen auch für die US-Notenbank Fed, was die Kursgewinne des Euro gegenüber dem Dollar begrenzt.

Ähnlich argumentiert Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank, in einer Studie. Der Devisenmarkt preise ein, dass der Inflationsdruck in den westlichen Industrieländern hartnäckiger sei als bisher angenommen, schreibt der Fachmann. "Das ist Dollar-positiv, weil die Fed als im Vergleich zur EZB 'proaktiver' angesehen wird." Ein Eurokurs um die 1,10 Dollar habe sich daher noch nicht als nachhaltig erwiesen.

Am Nachmittag richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf Konjunkturdaten aus den USA. Die Aufträge für langlebige Güter geben einen Hinweis auf die Investitionsneigung der Unternehmen. Außerdem werden Daten vom schwächelnden Immobilienmarkt erwartet./bgf/jsl/jha/