FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch durch schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone nur vorübergehend belastet worden. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0864 US-Dollar. Der Euro notierte so wieder auf dem Niveau aus dem frühen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0848 (Dienstag: 1,0860) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9218 (0,9208) Euro.

Am Vormittag war der Euro noch auf ein Tagestief von 1,0826 Dollar gefallen. Die schwache Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone belastete den Kurs. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Währungsraum war auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gesunken. Ökonomen hatten hingegen mit einem stabilen Wert gerechnet. Vor allem die Daten aus Deutschland enttäuschten. "Nach dem überraschend deutlichen Rückgang im Juni sind die schwachen PMI-Daten für Juli eine weitere herbe Enttäuschung", kommentierte Robin Winkler, Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank. "Der Einkaufsmanagerindex deutet an, dass die Frühjahrsbelebung der deutschen Wirtschaft im Sommer vorerst zum Erliegen gekommen ist." Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte habe sich deutlich eingetrübt. Der Euro erholte sich jedoch im Mittagshandel von seinen zeitweisen Verlusten.

Etwas unter Druck geriet der kanadische Dollar. Die kanadische Notenbank hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent reduziert. Die Notenbank stellte angesichts der sinkenden Inflation weitere Zinssenkungen in Aussicht. Im Nachbarland USA wurden die Leitzinsen nach der Inflationswelle bisher noch nicht reduziert.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83973 (0,84073) britische Pfund, 167,23 (169,64) japanische Yen und 0,9609 (0,9681) Schweizer Franken fest. Die Feinunze wurde am Nachmittag in London mit 2425 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he