NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im US-Handelsverlauf zugelegt. Rund eine Stunde vor dem Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0562 US-Dollar. Die wie erwartet ausgefallene Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte kaum bewegt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0540 (Mittwoch: 1,0576) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,9487 (0,9455) Euro.

Die Euro-Währungshüter drehten angesichts gesunkener Inflationsraten nach zehn Zinserhöhungen in Folge nicht weiter an der Zinsschraube. Man werde nach der Datenlage entscheiden, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Eine Diskussion über Zinssenkungen sei aber "völlig verfrüht".

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, rechnet damit, dass die EZB ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten nicht weiter erhöhen wird, da die Inflation weiter fallen dürfte. Zudem ist laut Krämer die EZB-Wachstumsprognose für 2024 in Höhe von 1,0 Prozent immer noch immer zu optimistisch.

Zuletzt wurde immer deutlicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone schwächelt, während die Konjunktur in den USA trotz Zinserhöhungen auf Wachstumskurs bleibt. So ist die Wirtschaft dort im dritten Quartal stärker gewachsen als im Vorquartal. Der Anstieg fiel zudem höher aus als von Volkswirten erwartet./ck/he