FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag ein wenig von seinen jüngsten Verlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag bei 1,0794 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel war der Euro mit 1,0760 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Ende März gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0808 (Donnerstag: 1,0813) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9248) Euro.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch den aufwertenden Dollar. Auftrieb erhielt die US-Währung zum einen durch solide Konjunkturdaten aus den USA. Zudem zeichnet sich eine Lösung im Streit über die Anhebung der amerikanischen Schuldengrenze ab. Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, äußerte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass bald eine Einigung erzielt werden könnte. Am Freitag kamen optimistische Töne aus dem Weißen Haus dazu.

Am Vormittag wurden nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht. In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene weiter abgeschwächt. Im April stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 4,1 Prozent. Das ist der niedrigste Zuwachs seit zwei Jahren. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund der hohen Teuerung hat die Notenbank ihre Leitzinsen seit vergangenem Sommer deutlich angehoben. Es werden weitere Anhebungen erwartet.

In den USA wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Am Abend findet aber eine Diskussionsrunde mit US-Notenbankchef Jerome Powell und dem ehemaligen Fed-Chef Ben Bernanke statt. Normalerweise hält sich Powell in solchen Runden mit entscheidenden Äußerungen zur Geldpolitik eher zurück.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86840 (0,86890) britische Pfund, 149,55 (149,08) japanische Yen und 0,9738 (0,9735) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1961 Dollar gehandelt. Das waren 3 Dollar mehr als am Vortag./jsl/ngu