FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag etwas von seinen jüngsten Verlusten erholt. Am Mittag stieg der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,0542 US-Dollar. Am Mittwochabend war der Euro mit 1,0488 Dollar auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0536 Dollar festgesetzt.

Beobachter sehen in der Erholung eine leichte Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Der Devisenmarkt wartet auf die Verbraucherpreise aus Deutschland für den Monat September, die um 14 Uhr veröffentlicht werden. Die Inflationsrate im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) ist mit 4,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen. Auch in anderen Bundesländern ging die Inflation zurück. Ein Grund für den Rückgang ist ein Basiseffekt, der durch das Auslaufen des 9-Euro-Tickets im Vorjahresmonat bewirkt wird.

In Spanien stieg die Teuerungsrate im September zwar an, allerdings nicht ganz so stark wie prognostiziert. Die Verbraucherpreisdaten für den gesamten Währungsraum werden am Freitag veröffentlicht.

Belastet wurde der Euro zuletzt vor allem durch die Aussicht auf möglicherweise weiter steigende Leitzinsen in den USA. In diese Richtung hatten sich zuletzt zahlreiche Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve geäußert. Zudem wird regelmäßig auf die Notwendigkeit verwiesen, dass das Zinsniveau in den USA über einen längeren Zeitraum hoch bleiben müsse, um die Inflation einzudämmen.

Hohe Zinsen sprechen in der Regel für die jeweilige Währung, aktuell also für den Dollar. Am Nachmittag stehen in den USA noch die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe an. Die Fed beobachtet den Arbeitsmarkt genau, da er sich auf die Inflationsentwicklung auswirkt./jsl/bgf/men