FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag etwas von seinem in der Nacht markierten Höchststand seit fast zwei Monaten entfernt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0935 US-Dollar. Wenige Stunden zuvor war der Kurs mit bis zu 1,0956 Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Januar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0895 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte zuletzt von einem schwächeren US-Dollar. Hinzu kam am Donnerstag Euro-Stärke: Weil sich im europäischen Währungsraum rasche Zinssenkungen nicht abzeichnen, stieg der Eurokurs weiter. EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisierte nach der Zinssitzung in Frankfurt die Möglichkeit einer ersten geldpolitischen Lockerung für Juni. Am Freitag äußerten sich mehrere Notenbanker ähnlich.

Weitere Kursgewinne erzielte der japanische Yen. Am Markt wurde auf Medienberichte verwiesen, die eine geldpolitischen Wende im März nahelegen. Demnach könnte sich die Notenbank Japans auf ihrer nächsten Sitzung in gut einer Woche ein Stück weit von ihrer extrem lockeren Geldpolitik verabschieden. Andeutungen in diese Richtung hatten zuletzt mehrere hochrangige Vertreter der Notenbank gemacht, ohne jedoch konkret zu werden.

Am Nachmittag stehen der US-Arbeitsmarkt und damit auch die Geldpolitik im Mittelpunkt. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Jobbericht, der erhebliche Auswirkungen auf die Haltung der Zentralbank Federal Reserve hat. Vor allem die Lohnentwicklung gilt vielen Beobachtern als entscheidende Einflussgröße auf die künftige Geldpolitik. Wie in Europa wird in den USA aktuell zur Jahresmitte mit einer ersten Zinssenkung gerechnet./bgf/jsl/mis