NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag unter dem Strich etwas Boden gut gemacht. Den Fall auf 1,0613 US-Dollar, was der tiefste Stand seit gut einem Monat war, wurde im Verlauf wieder aufgeholt. Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,0696 Dollar und damit etwas über seinem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0625 (Donnerstag: 1,0700) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9412 (0,9346) Euro.

Der Euro wird aktuell stark von den Zinserwartungen für die USA bewegt. Diese waren jüngst gestiegen, nachdem sich am Vortag zwei US-Notenbanker in Richtung stärkerer Zinsanhebungen geäußert hatten. Erwogen wird demnach eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte, womit die Fed ihr Straffungstempo wieder steigern würde. Anfang Februar hatte sie nur einen Zinsschritt um 0,25 Punkte vorgenommen.

Am Donnerstag hatten US-Konjunkturdaten zwar gezeigt, dass sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im Januar nicht so deutlich abgeschwächt hatte wie erwartet. Zum Wochenschluss wurde jedoch bekannt, dass der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern im Januar im Vormonatsvergleich stärker als von Analysten prognostiziert nachgelassen hatte. Vor diesem Hintergrund gerieten die Renditen von US-Staatsanleihen im Verlauf wieder unter Druck, was auch den Dollar belastete.

Mit Blick auf die Eurozone hatte bereits am Vormittag (MEZ) Isabel Schnabel, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, davon gesprochen, dass die EZB möglicherweise energischer gegen die hohe Inflation vorgehen müsse. Zuletzt hatten auch andere EZB-Vertreter weitere Zinserhöhungen angedeutet./la/jkr/tih/he