NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im US-Handel weiter von schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten in den Vereinigten Staaten profitiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0869 US-Dollar. Kurzzeitig war der Euro sogar bis auf 1,0900 Dollar gestiegen. Vor der Veröffentlichung der Daten hatte der Euro noch gut einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0855 (Mittwoch: 1,0825) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9212 (0,9237) Euro.

Die Teuerung in den USA hat sich im Juni spürbar abgeschwächt und Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die Notenbank Fed aufkommen lassen. Die Jahresinflationsrate fiel von 3,3 Prozent im Vormonat auf 3,0 Prozent. Analysten hatten mit einer weniger deutlichen Abschwächung gerechnet und im Schnitt eine Rate von 3,1 Prozent erwartet. Ökonom Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einem "positiven Paukenschlag" für die Finanzmärkte.

"Die Federal Reserve steht damit zwar noch nicht Gewehr bei Fuß, um ihren Leitzins bereits am 31. Juli erstmals zu senken", sagte Völker. Allerdings sei der Weg für eine Zinswende auf der darauffolgenden September-Sitzung bereitet. Sinkende Leitzinsen machen eine Währung für Anleger weniger attraktiv.

In dieser Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell noch keine klaren Hinweise auf bevorstehende Zinssenkungen gegeben. Etwas gedämpft wurden die Signale dafür durch robuste Daten vom Arbeitsmarkt. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gesunken als erwartet. Ein starker Arbeitsmarkt stützt tendenziell die Lohnentwicklung und damit auch die Inflation./la/he