NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag nach US-Verbraucherpreisdaten bei 1,0673 US-Dollar auf den höchsten Stand seit über einem halben Jahr geklettert. Im New Yorker Handel behauptete die Gemeinschaftswährung zuletzt einen Anstieg auf 1,0634 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,0545 (Montag: 1,0562) Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,9483 (0,9468) Euro gekostet.

Die US-Währung verlor hingegen zu allen wichtigen Währungen deutlich, nachdem sich die hohe Inflation im November stärker als erwartet abgeschwächt hatte. Es war zudem der fünfte Rückgang der Inflationsrate in Folge. Auch die aussagekräftigere Kernrate ging zurück. Bei der Kernrate werden schwankungsanfällige Größen wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet.

Die Volkswirte der Commerzbank halten mit Blick auf den Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt nun für "nahezu sicher" nach zuletzt vier Erhöhungen um jeweils 0,75 Punkte. Für Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, ist sogar eine Anhebung um nur 0,25 Punkte "nun nicht mehr völlig ausgeschlossen." Und Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank rechnet damit, "dass die US-Inflationsraten in den kommenden Monaten weiter merklich nachgeben werden" und so "Druck von der Fed nehmen, weiter deutlich an der Zinsschraube zu drehen". Steigende Zinsen machen eine Währung als Wertanlage tendenziell attraktiver gegenüber anderen Währungen./gl/men