NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat nach der jüngsten Schwächephase am Freitag wieder deutlich zugelegt. Die Gemeinschaftswährung schüttelte ihre zeitweisen Verluste ab und kletterte im New Yorker Handel zuletzt auf 1,0912 US-Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0866 (Donnerstag: 1,0938) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9203 (0,9142) Euro gekostet.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief zweigeteilt. Zunächst wirkten robuste US-Konjunkturdaten vom Donnerstag nach, welche die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed gestärkt hatten und so dem Dollar gegenüber dem Euro Auftrieb gaben. Dazu hatte Fed-Chef Jerome Powell im Verlauf der Woche weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen.

Im weiteren Handelsverlauf sorgten neue Daten aus den Vereinigten Staaten für eine Kehrtwende. Die Konsumausgaben der amerikanischen Verbraucher hatten im Mai schwächer als erwartet zugelegt, während der für die Fed wichtige Preisindex PCE im Jahresvergleich weniger gestiegen war als im Vormonat. Beide Entwicklungen nehmen etwas Druck von den US-Währungshütern, die bereits deutlich gestiegenen Leitzinsen weiter anzuheben. Das freut die US-Wirtschaft, setzt den Dollar aber unter Druck.

Das etwas später veröffentlichte, von der Universität Michigan erhobene Konsumklima belegte für den Juni eine überraschend deutliche Stimmungsaufhellung der US-Verbraucher. Zudem gingen deren Inflationserwartungen auf Sicht von einem Jahr deutlich zurück auf den niedrigsten Wert seit März 2021. Am Devisenmarkt hielt sich die Reaktion auf diese Daten in Grenzen./gl/he