FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag einen Teil seiner jüngsten Kursverluste wettgemacht. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0965 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0953 (Mittwoch: 1,0919) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9129 (0,9158) Euro.

Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen insgesamt recht erfreulich aus und stützten so den Euro. Die Unternehmensstimmung im gemeinsamen Währungsraum hatte sich im Dezember überraschend nicht verschlechtert; stattdessen stagnierte sie auf niedrigem Niveau. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global signalisiert mit deutlich weniger als 50 Punkten nach wie vor eine wirtschaftliche Schrumpfung.

In Deutschland gewann indes die Inflation zum Jahresende 2023 zwar wieder an Tempo. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 3,7 Prozent über dem Vorjahresmonat - nach 3,2 Prozent im November. Volkswirte hatten aber bereits damit gerechnet: Denn ein Jahr zuvor hatte der Staat in dem Monat einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dementsprechend hielten sich auch die Reaktionen am Devisenmarkt in Grenzen.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, äußerte sich denn auch eher gelassen: "Trotz der leicht höheren Rate als im Vormonat bleibt die Inflation auf Abwärtskurs. Das setzt den Reigen an günstigen Inflationsdaten der letzten Zeit fort." Daran werde sich in den kommenden Monaten trotz leichter Belastungen aus den Energiepreisen nichts ändern. Dabei werde entscheidend sein, dass sich auch die Preise von Dienstleistungen beruhigen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86278 (0,86470) britische Pfund, 157,91 (156,16) japanische Yen und 0,9313 (0,9322) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2045 Dollar gehandelt. Das waren rund 3 Dollar mehr als am Mittwoch./la/jsl/mis