FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag ausgebaut. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0294 US-Dollar und damit so viel wie seit etwa drei Monaten nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch deutlich tiefer auf 0,9954 Dollar festgesetzt.

Einen Schub erhielt der Euro am Donnerstagnachmittag. Inflationsdaten aus den USA fielen niedriger aus als erwartet und belasteten den Dollar. Hintergrund ist der geldpolitische Kurs der US-Notenbank: Die rückläufige Teuerung lässt der Federal Reserve Luft, ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas gelassener zu führen. Schon für die kommende Zinssitzung im Dezember rechnen viele Analysten mit einer weniger starken Zinsanhebung als zuletzt.

Nicht zum Euro, auch zu anderen Währungen stand der Dollar vor dem Wochenende unter Druck. Gegenüber dem japanischen Yen, der in den vergangenen Monaten erheblich an Wert verloren hat, fiel der Dollar erstmals seit zwei Monaten wieder unter 140 Yen. Die Geldpolitik der japanischen Notenbank setzt sich im internationalen Vergleich ab, da sie sich nicht gegen die Inflation im Lande stemmt. Dies ist eine große Bürde für den Yen, der zum Dollar vor etwa einem Monat auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1990 gefallen war./bgf/jsl/jha/