LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Bundesregierung wirbt für eine Vorreiterrolle der EU bei den kommenden großen internationalen Konferenzen zum Klima- und Naturschutz. Es sei klar, dass die EU bei der Beschleunigung der Energiewende und der Solidarität mit schwächeren Ländern vorangehen müsse, sagte Staatssekretärin Jennifer Morgan am Montag am Rande eines EU-Ministertreffens in Luxemburg. So brauche es für die Weltklimakonferenz im November in Ägypten ein Arbeitsprogramm, um das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen. Zudem sei es wichtig, die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Entwicklungsländern einzuhalten und mit einem Solidaritätspakt die vom Klimawandel besonders betroffenen Länder zu unterstützen.

Umweltministerin Steffi Lemke sagte in Luxemburg, man dürfe trotz der aktuellen Energiekrise "die großen ökologischen Krisen, die Klimakrise, die Krise der Naturzerstörung nicht aus den Augen verlieren". Bei der Weltnaturkonferenz im Dezember in Montreal muss ihrer Ansicht nach verbindlich vereinbart werden, 30 Prozent der Landfläche der Erde und 30 Prozent der Meere bis 2030 wirksam zu schützen. "Die ökologische Krise ist mit der Klimakrise untrennbar verbunden. Ohne intakte Natur, ohne intakte Ökosysteme können wir den Kampf gegen die Klimakrise nicht bestehen", sagte die Grünen-Politikern.

"Wenn wir dieses Signal in Montreal im Dezember verhandeln können, wäre das ein unglaublich starkes Zeichen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und für kommende Generationen", erklärte Lemke. Deutschland habe dafür seine Finanzierungszusagen für die internationale Ebene verdoppelt auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr ab spätestens 2025./jpg/DP/stk