BERLIN (dpa-AFX) - Die Rohstahlproduktion in Deutschland leidet unter hohen Energiekosten und der schwachen Nachfrage vor allem aus der Bauwirtschaft. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag in Berlin mitteilte, sank die Rohstahlproduktion im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent auf 18,5 Millionen Tonnen. Allein im Juni habe der Rückgang bei 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gelegen. Auf die inländische Stahlnachfrage drücke vor allem die aktuell schwierige Situation in der Bauwirtschaft.

Weiter belasteten auch hohe Produktionskosten die Unternehmen, hieß es. "Vor allem die Strompreise sind gegenwärtig noch rund dreimal so hoch wie vor Beginn der Energiekrise", erklärte Hauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel. Dies habe sich bei der stromintensiven Elektrostahlherstellung besonders stark ausgewirkt. Dort sei die Produktion in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zurückgegangen.

Dringend gebraucht werde jetzt ein zeitlich befristeter und intelligent gemachter Brückenstrompreis, so Rippel weiter. Von solch einem Industriestrompreis profitiere der gesamte Wirtschaftsstandort Deutschland, da grüner Stahl als Treiber und Verstärker beim Umbau zur klimaneutralen Wirtschaft wirke./tob/DP/jha