FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Maschinen- und Anlagenbauindustrie hat im September überraschend viele Aufträge erhalten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der preisbereinigte Wert der Order um 5 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Bereits im August hatten die Bestellungen das Vorjahresniveau wieder erreicht.

VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers warnte davor, vorschnell daraus den Beginn eines neuen Wachstumstrends zu folgern. "Dazu sind die globalen wirtschaftlichen Belastungen zu hoch. Dies zeigt sich auch im Investitionsverhalten der inländischen Kunden, ihre Bestellungen blieben im September um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau", erklärte er laut einer Mitteilung. Der Anstieg der Bestellungen ging laut VDMA allein auf die Auslandsorders zurück, die um 8 Prozent stiegen. Dabei lagen die Bestellungen aus den Euro-Ländern und den Nicht-Euro-Ländern nahezu gleichauf.

Wiechers zeigte sich optimistisch, trotz aller Lieferkettenprobleme und kriegsbedingten Verwerfungen im laufenden Jahr das angestrebte Produktionswachstum von einem Prozent zu erreichen. Im kommenden Jahr muss nach Einschätzung des Verbandes dagegen preisbereinigt mit einem Produktionsminus von zwei Prozent gerechnet werden. Ein deutlich schwächeres Wachstum in China, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und die daraus resultierenden Bremsmanöver der Notenbanken ließen auf Zurückhaltung bei Investitionen schließen, erläuterte der Verband vor einigen Wochen./ceb/DP/jha