WIESBADEN (dpa-AFX) - Deutschland importiert immer weniger Gänsefleisch. Im vergangenen Jahr waren es 12.100 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Das waren 2.700 Tonnen weniger als im Vorjahr und noch nicht einmal mehr die Hälfte der Menge aus dem Jahr 2013, als noch gut 24.500 Tonnen Gänsefleisch eingeführt wurden. Mit rund 2.300 Tonnen Gänsefleisch hat zudem die inländische Produktion leicht abgenommen nach 2.400 Tonnen im Jahr zuvor.

Traditionell stammen die meisten Importgänse aus Polen (78,5 Prozent) oder Ungarn (19,5 Prozent). Sie unterbieten die deutsche Ware beim Preis sehr deutlich. So kostet das Kilogramm deutscher Freiluftgans nahezu unverändert zwischen 18 und 22 Euro, wie der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft berichtet. Die häufig tiefgefrorene Importware sei hingegen meist für nicht einmal die Hälfte dieses Preises erhältlich.

ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher berichtet sogar von Tiefkühlware aus dem Vorjahr, die im Großhandel für einen Kilopreis von 2 Euro verschleudert werde. Die deutschen Erzeuger könnten wegen hoher Auflagen bei den Preisen nicht mithalten, böten dem Konsumenten aber ein qualfrei erzeugtes Produkt. Die Konkurrenz könne geringere Fleischpreise anbieten, weil sie mit der hierzulande verbotenen Stopfleber weitere Einnahmen generiere. "Das müssen die Verbraucher dann entscheiden, ob sie das unterstützen wollen."/ceb/DP/zb