WIESBADEN (dpa-AFX) - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene erneut abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus. Im November stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 28,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Oktober hatte die Rate 34,5 Prozent betragen, im September waren es sogar 45,8 Prozent gewesen. Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise deutlich um 3,9 Prozent zurück.

Energie verteuert sich im Jahresvergleich nach wie vor kräftig, im Monatsvergleich gibt es aber Entlastung. So lagen die Energiepreise im November zwar 65,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, gegenüber dem Vormonat gaben sie aber um 9,6 Prozent nach. Laut Statistikamt waren auf Monatssicht vor allem Erdgas und Strom günstiger, nachdem es längere Zeit teils starke Preissteigerungen gegeben hatte. Deutliche Preisanstiege gibt es auf Jahressicht weiterhin bei Nahrungsmitteln und Vorleistungsgütern.

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Angesichts der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen nach einigem Zögern deutlich angehoben. Es werden weitere Zinserhöhungen erwartet./bgf/stk