WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft ist trotz starken Gegenwinds im Sommer gewachsen. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu. Getragen wurde das Wachstum demnach vor allem von den privaten Konsumausgaben. Details zur Konjunkturentwicklung im Zeitraum Juli bis September gibt die Wiesbadener Behörde an diesem Freitag (08.00 Uhr) bekannt.

Ökonomen, die im Schnitt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet hatten, sehen in dem Wachstum im Sommer allerdings nur die Ruhe vor dem Sturm. Sorge bereitet vor allem die hartnäckig hohe Inflation, die im Oktober auf 10,4 Prozent stieg.

Hohe Teuerungsraten belasten Unternehmen und schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Das kann den Privatkonsum als wichtige Konjunkturstütze dämpfen. Zugleich dürfte die Abschwächung der globalen Konjunktur Volkswirten zufolge den Export belasten.

Ökonomen rechnen daher damit, dass der deutschen Wirtschaft harte Monate bevorstehen. Viele gehen von einer Rezession im Winterhalbjahr aus, also einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Ein Konjunkturabsturz wie im Corona-Krisenjahr 2020 wird jedoch nicht erwartet. Damals war das Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr um mehr als vier Prozent geschrumpft./mar/DP/nas