FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Zinsauftrieb an den Anleihemärkten bleibt stark. Am Freitag stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen erstmals seit neun Jahren wieder auf zwei Prozent. Im Hoch rentierten die Papiere mit rund zwei Prozent, bevor die Rendite wieder leicht zurückfiel. Es ist der höchste Stand seit dem Jahr 2013. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future , der die Kursbewegung umschreibt, fiel im Gegenzug um 0,25 Prozent auf 139,90 Punkte.

Schon seit einiger Zeit steigen die Zinsen an den Kapitalmärkten, besonders deutlich in den kürzeren Laufzeiten. Hintergrund sind zumeist kräftige Zinsanhebungen vieler Zentralbanken, die sich vehement gegen die sehr hohe Inflation stemmen. Die Zinskurven, also die Zinshöhe in verschiedenen Laufzeiten, verflachen zunehmend, da die trüben Konjunkturaussichten die langfristigen Zinsen dämpfen.

Zum Wochenausklang stehen wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. S&P Global veröffentlicht für viele Regionen seine monatliche Konjunkturumfrage unter hochrangigen Unternehmensvertretern. Im Euroraum wird mit einer weiteren Eintrübung der bereits schwachen Lage gerechnet. Aus den Reihen der Zentralbanken melden sich mehrere prominente Vertreter zu Wort, darunter US-Notenbankchef Jerome Powell und Bundesbankpräsident Joachim Nagel./bgf/stk