FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum verändert. Bis zum Mittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,01 Prozent auf 140,38 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 1,93 Prozent.

An den Finanzmärkten warten die Anleger auf Zinsentscheidungen der EZB und der britischen Notenbank, die jeweils am frühen Nachmittag auf dem Programm stehen. Bei der EZB wird mit einer erneuten Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation gerechnet, allerdings nur noch um 0,50 Prozentpunkte. Zuvor hatte die Notenbank der Eurozone mit Zinsschritten um 0,75 Punkte gegen die hohe Teuerung angekämpft.

Zuletzt gab es einige Daten, die auf eine nachlassende Inflationsdynamik in der Eurozone hindeuten. So hat sich der Preisanstieg im deutschen Großhandel im November laut Zahlen vom Vormittag erneut abgeschwächt. Im Monatsvergleich sanken die Preise so stark wie seit April 2020 nicht mehr.

Am Vorabend hatte bereits die US-Notenbank Fed das Tempo der Zinserhöhungen gedrosselt und den Leitzins nur noch um 0,50 Punkte erhöht. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass weitere Erhöhungen angemessen sind", sagte Notenbankpräsident Jerome Powell im Anschluss an die Zinsentscheidung. Aktuell reichten die Anzeichen einfach nicht aus, um sicher zu sein, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe - eher im Gegenteil./jsl/bgf/jha/