FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch leicht gestiegen. Am Abend kletterte der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,18 Prozent auf 136,09 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 2,34 Prozent. Gegen Mittag waren sie mit 2,42 Prozent auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2011 gestiegen.

Bundeswertpapiere profitierten von der trüben Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Preisdaten aus den USA sorgten unterdessen für etwas Beruhigung. Zwar stiegen die Herstellerpreise im September erneut kräftig, allerdings setzte sich der Trend nachlassender Inflationsraten fort. Das spricht für etwas weniger Druck auf die US-Notenbank Fed. Die Federal Reserve hat ihren Leitzins in diesem Jahr bisher um insgesamt drei Prozentpunkte angehoben, um der hohen Inflation Herr zu werden. Im Jahresverlauf werden weitere Straffungen erwartet.

Turbulent bleibt die Lage am britischen Anleihemarkt. Nach abermaligen Kursverlusten stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen mit 4,64 Prozent auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2008. 30-jährige Staatspapiere rentierten mit mehr als fünf Prozent. Auf diesem Niveau hatte die Bank of England Ende September ihre neuen Wertpapierkäufe zur Beruhigung des Marktes gestartet.

Hintergrund der Turbulenzen ist die große Skepsis gegenüber der Finanzpolitik der neuen britischen Regierung, die unbeirrt erhebliche Steuersenkungen anpeilt. Aufgrund des Kurseinbruchs am Rentenmarkt sind wichtige Großanleger wie Pensionskassen unter starken Druck geraten. Die Notenbank will ihren Eingriff eigentlich Ende der Woche beenden. Die Frage ist, ob die Marktentwicklung dies zulässt. Der Verband der Pensionskassen forderte die Notenbank unlängst dazu auf, weiter am Markt tätig zu sein./bgf/he