FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag an ihren jüngsten Abwärtstrend angeknüpft. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,45 Prozent auf 134,35 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war im Gegenzug zeitweise bis auf 2,51 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011 geklettert. Zuletzt fiel die Rendite etwas zurück auf 2,48 Prozent.

Auch an den europäischen Anleihenmärkten zogen die Renditen teils deutlich an. Den Kurs gaben dabei die US-Anleihen vor, wie die Experten der Dekabank schrieben. "Deutlich anziehende Inflationserwartungen" in den USA in Kombination mit einschlägigen Signalen der Notenbanker ließen die Renditen der US-Staatsanleihen weiter steigen. So kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit 2007.

"Die Stimmung am Rentenmarkt war zuletzt wieder von Inflationssorgen geprägt", urteilten auch die Experten der DZ Bank. Auch wenn nicht auszuschließen sei, dass die zehnjährige Bund-Rendite auf kurze Sicht noch etwas höher tendiert, zeigten sie sich skeptisch, dass diese auf Sicht von drei Monaten auf anhaltend hohem Niveau verbleibt. So sollten die Rentenmarktakteure nicht dauerhaft ausblenden können, dass die europäische Wirtschaft in eine ausgeprägte Rezession abrutsche. Der perspektivisch nachlassende Teuerungsdruck spricht nach Einschätzung der Fachleute ebenfalls für eine niedrigere zehnjährige Bund-Rendite./la/jcf/mis