FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Freitag unter Druck geraten. Bis zum Mittag fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,24 Prozent auf 142,59 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundeswertpapiere stieg bis auf 1,79 Prozent. Das ist der höchste Stand seit etwa drei Monaten. Auch in anderen Ländern des Euroraums stiegen die Renditen an.

Für steigende Kapitalmarktzinsen sorgen seit einiger Zeit die Zentralbanken mit ihrem Kampf gegen die hohe Inflation. Am Vormittag wurde für den Euroraum die Rekordrate von 9,1 Prozent im August bestätigt. Der Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, wies in einem Zeitungsinterview auf die Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen hin. "Die Verlangsamung der Wirtschaft wird die Inflation nicht von alleine erledigen." Die EZB müsse die Normalisierung der Geldpolitik fortsetzen.

Am Nachmittag veröffentlicht die Uni Michigan ihr stark beachtetes Konsumklima für die USA. Anleger dürften vor allem auf die Inflationserwartungen der Verbraucher achten. Zuletzt waren die Erwartungen von hohem Niveau aus leicht gefallen. Das hat aber nichts daran geändert, dass von der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche abermals eine kräftige Zinsanhebung erwartet wird./bgf/jcf/stk