FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag im Kurs zugelegt. Bis zum Mittag stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,42 Prozent auf 138,26 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 2,15 Prozent und damit etwas über der Zwei-Prozent-Marke.

Am Markt wurden die Kursgewinne von sicheren Anlagen mit der durchwachsenen Stimmung an den Aktienbörsen erklärt. An Konjunkturdaten gab es wenig Impulse. Die von Sentix erhobene Konjunkturstimmung für den Euroraum trübte sich weiter ein. "Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich weiter im Absturz", kommentierte Sentix das Ergebnis und verwies auf anhaltende Unsicherheiten über die Gas- und Energielage im Winter sowie den Ukraine-Krieg.

Unterdessen hat die Bank of England ihr Stützungsprogramm für den heimischen Anleihemarkt angepasst. Die Zentralbank bekräftigte, wie geplant Mitte Oktober aus dem Ende September aufgelegten Programm aussteigen zu wollen. Da bisher mit etwa 5 Milliarden Pfund deutlich weniger langlaufende Staatsanleihen gekauft worden seien, als nach Ausgestaltung des Programms möglich wären, könne das Ankaufsvolumen in dieser Woche erhöht werden. Zudem stellte die Notenbank ein neues Programm zur Liquiditätssicherung vor.

Hintergrund des Eingriffs am Anleihemarkt ist die große Verunsicherung, die die neue Regierung unter Premierminister Liz Truss mit ihrem fiskalpolitischen Kurs ausgelöst hatte. Aufgrund der Furcht vor stark steigenden Schulden und noch höheren Inflationsraten waren die Renditen langlaufender britischer Staatsanleihen stark gestiegen. Dies hatte zahlreiche Pensionsfonds unter Druck gesetzt, woraufhin die Notenbank mit Stützungskäufen am Rentenmarkt eingriff./bgf/jkr/stw