FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag ihre kräftigen Gewinne vom Wochenauftakt ausgebaut. Am Morgen stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,57 Prozent auf 136,93 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen sank im Gegenzug auf 2,20 Prozent. An anderen Anleihemärkten im Euroraum fiel die Eröffnung ähnlich aus.

Sichere Anlagen wie Staatsanleihen sind wegen der Turbulenzen im US-Bankensektor weiter gefragt. Die Turbulenzen haben zu einer deutlichen Verringerung der Zinserwartungen an die amerikanische Zentralbank Fed geführt, was an den Anleihemärkten für Zinsdruck sorgt. Die deutsche Zehnjahresrendite bewegt sich aktuell auf einem einmonatigen Tiefstand.

Am Dienstag richten sich die Blicke am Nachmittag auch auf Inflationszahlen aus den USA. Vor der Eskalation rund um die US-Bank SVB war den Teuerungsdaten eine entscheidende Bedeutung für den Kurs der Federal Reserve zugestanden worden. Die Turbulenzen haben die Zinserwartungen an die Fed aber erheblich gedrückt.

Eine Zinsstraffung um 0,5 Prozentpunkte auf der kommenden Fed-Sitzung in gut einer Woche, wie sie vor den Turbulenzen für möglich gehalten wurde, erscheint aktuell kaum vorstellbar. Realistischer scheint eine kleinere Anhebung oder eine Zinspause zu sein. Einzelne Banken wie das japanische Geldhaus Nomura rechnen sogar mit einer Zinssenkung./bgf/mis