FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch im Zuge neuer Spannungen zwischen Russland und dem Westen deutlich zugelegt. Sichere Wertpapiere wurden also stärker nachgefragt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,40 Prozent auf 141,41 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 1,86 Prozent. Am Vortag hatte die Rendite mit 1,95 Prozent den höchsten Stand seit Anfang 2014 markiert.

Ausgelöst wurde die Suche nach Sicherheit von der Ausrufung der Teilmobilmachung durch Russlands Präsident Wladimir Putin wegen des Ukraine-Kriegs. Zugleich kündigte Putin an, "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich infolgedessen weiter eintrüben.

Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird mit einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst ein noch stärkerer Schritt wird an den Märkten nicht ganz ausgeschlossen.

Große Aufmerksamkeit kommt auch dem künftigen Kurs der Federal Reserve zu. Zum einen legt die Notenbank neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Leitzins vor. Zum anderen richtet sich Fed-Chef Jerome Powell nach dem Zinsentscheid an die Öffentlichkeit./bgf/jkr/men