FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag bis zum Mittag nachgegeben. Sie büßten damit einen Teil ihrer kräftigen Gewinne vom Vortag ein. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,56 Prozent auf 139,66 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 2,06 Prozent.

Am Markt war die Rede von Gewinnmitnahmen, nachdem die Kurse am Vortag stark gestiegen waren. Einen Schub hatten festverzinsliche Wertpapiere durch Inflationsdaten aus den USA erhalten, da diese niedriger ausgefallen waren als erwartet. Hintergrund ist der geldpolitische Kurs der US-Notenbank: Die rückläufige Teuerung lässt der Federal Reserve Luft, ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas gelassener zu führen. Schon für die kommende Zinssitzung im Dezember rechnen viele Analysten mit einer weniger starken Zinsanhebung als zuletzt.

Konjunkturdaten aus Deutschland bestätigten am Morgen den starken Preisauftrieb. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte daher auf Zinsanhebungskurs bleiben. Nach langem Zögern hat sie ihre Leitzinsen seit Sommer um insgesamt zwei Prozentpunkte angehoben.

Am Nachmittag dürften Anleger auf die Verbraucherstimmung der Uni Michigan blicken. Die Umfrage enthält auch Informationen zu den Inflationserwartungen der Konsumenten, die angesichts der hohen Inflation und dem starken Gegensteuern der US-Notenbank beachtet werden./bgf/jsl/mis