FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch mit Verlusten in den Handel gestartet. Am Morgen gab der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,53 Prozent auf 136,62 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,32 Prozent.

Zur Wochenmitte waren die als sicher geltenden Anleihen angesichts der jüngst wieder gestiegenen Risikofreude an den Kapitalmärkten kaum gefragt. Besonders deutlich zogen die Renditen in Großbritannien an, nachdem die Inflation dort von bereits sehr hohem Niveau aus wieder zugelegt hat. Im September stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,1 Prozent und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Dies erhöht den Druck auf die britische Notenbank, sich mit deutlichen Zinsanhebungen gegen den starken Preisauftrieb zu stemmen.

Die britische Premierministerin Liz Truss muss sich derweil erstmals seit ihrer Kehrtwende in der Steuerpolitik im Parlament den Fragen der Abgeordneten stellen. Für die Vorsitzende der Konservativen steht am Mittwoch im Unterhaus viel auf dem Spiel: Ein schwacher Auftritt könnte die Regierungschefin weiter schwächen und ihren Sturz herbeiführen.

Am Nachmittag richtet sich der Blick gen USA. Auf der Agenda stehen mit den Daten zu den Baugenehmigungen und -beginnen im September Indikatoren zum US-Immobilienmarkt, wie Analyst Sebastian Grupp von der DZ Bank hervorhob. Die stark gestiegenen Hypothekenzinsen und die verschlechterte wirtschaftliche Situation du?rften seiner Ansicht nach weiterhin für Belastung gesorgt haben./la/zb