FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sankt bis zum Nachmittag um 1,26 Prozent auf 134,43 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,41 Prozent. An anderen Anleihemärkten im Euroraum stiegen die Renditen ebenfalls, nachdem sie am Montag stark gefallen waren.

Die Turbulenzen im US-Bankensektor hatten am Vortag die Anleihekurse stark beflügelt. Angesichts der hohen Verunsicherung waren die Renditen weltweit stark unter Druck geraten. Angesichts des Einschreitens von Finanzministerium, Notenbank und Einlagensicherungsbehörde in den USA hat sich die Lage an den Finanzmärkten inzwischen aber etwas entspannt. Weitere Hiobsbotschaften um die zusammengebrochene Silicon Valley Bank blieben aus.

Die am Nachmittag veröffentlichten Verbraucherpreise aus den USA bewegten den Devisenmarkt nicht nachhaltig. Die Inflationsrate fiel wie von Ökonomen erwartet auf sechs Prozent. Allerdings gab die Kernrate nur leicht auf 5,5 Prozent nach. Sie gilt als besonders aussagekräftig, da schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden.

Offen ist, wie die US-Notenbank Fed auf die jüngsten Entwicklungen reagieren wird. "Der Rückgang der Inflationsrate ist eine gute Nachricht für die Fed", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die Notwendigkeit einer neuerlichen Erhöhung des Zinsanhebungstempos besteht nicht." Dies sei in Zeiten des Finanzmarktstresses eine sehr gute Nachricht./jsl/jha/